Lilith-Ensemble

BERNARDISAAL
Freitag, 21. August 2015, 19.30 Uhr
KONZERT

Wolfgang Amadeus Mozart wurde durch die „Duetti à Clavicembalo e Violino“ des Dresdner Hofkapellmeisters Joseph Schuster zum Komponieren der Sonaten KV 301-306 angeregt. Die G-Dur Sonate entstand in Mannheim und wurde 1778 zusammen mit weiteren fünf Sonaten in Paris als sein Op. 1 veröffentlicht. Der Beiname „Kurfürstin-Sonaten“ geht auf die Widmung an die in München residierende Kürfürstin Elisabeth Auguste von Pfalz-Bayern zurück. Mozart räumt im Gegensatz zu anderen Sonaten im „Gusto der Zeit“ der Violine eine ebenbürtige Position neben dem Klavier bzw. Clavicembalo ein und überlässt ihr einen großen Anteil an der Gestaltung der Melodien. Im Dezember 1782 schrieb er seinem Vater über das Klavierkonzert A-Dur KV 414: „…sehr brillant – angenehm in die Ohren – natürlich, ohne in das Leere zu fallen. Hie und da können auch Kenner allein Satisfaction erhalten – doch so – dass die Nichtkenner damit zufrieden sein müssen, ohne zu wissen warum.“

Nicht endgültig belegt ist die Entstehungszeit (um 1790) der Streichtrios Ludwig van Beethovens. Serenaden- und Sonatenelemente verbinden sich darin und markieren den Weg zu Beethovens Meisterschaft in der Streichquartettkunst. Von den sechs Sätzen des ersten Trios op. 3 erklingen im Konzertprogramm der gewichtige erste, der zweite – ein empfindsames Andante- , sodann eines der beiden Menuette sowie der Finalsatz.

Josef Alois Ladurner ist Mitglied einer Südtiroler Musikerfamilie mit internationaler Strahlkraft. Seine Fantaisie op. 1 hat er seinem berühmten Bruder Ignaz Anton gewidmet, der in seinem Geburtsort Aldein als 16-Jähriger das Organistenamt von seinem Vater übernommen hatte, bevor er nach einer Musikausbildung in München als brillanter Klaviervirtuose, Komponist und Pädagoge in Paris Furore machte. Nach seiner Ausbildung zum Komponisten zog Josef Alois nach Gesangs- und Klavierunterricht bei seinem Onkel in Benediktbeuern und einem Studium in Philosophie, Theologie, Klavier und Kontrapunkt in München zurück nach Südtirol. 1799 empfing er in Brixen die Priesterweihe, wurde Hofkaplan und 1816 zum Konsistorialrat ernannt. 1828 wirkte er kurz als Chorregent im nahen Augustiner-Chorherrenstift Neustift. Als großer Verehrer Mozarts komponierte er vor allem Klavierwerke. Diese sind durch vollgriffigen, technisch anspruchsvollen Satz gekennzeichnet, harmonisch expressiv und häufig polyphon. Er trat auch als Organisator und Pädagoge hervor. Erst-Einspielungen (Marlies Nussbaumer, Hammerflügel) seiner Klavierwerke sind in der CD-Reihe des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeums erschienen.

Lilith-Ensemble:

Elisabeth Eibensteiner, Violine
Johanna Wassermann-Lanz, Violine
Sylvia Lanz, Viola
Roland Mitterer, Violoncello
Marlies Nussbaumer-Eibensteiner, Klavier